R眉ckblick auf die 1990er Jahre
Haben Sie gewusst, dass . . .
鈥m Juni 1994 drei Motorradfahrer mit ihren Maschinen 眉ber die B眉hne der Deutschen Schule (DSW/GISW) fuhren? Als Regisseure rekrutierten Bernhard Wanders und Volker Fabricius Bernd Berg und Norbert Fischer (DSW-Lehrer) sowie ein Elternteil eines DSW-Sch眉lers, um am Ende einer Theaterauff眉hrung von Bertolt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan" als moderne G枚tter einzugreifen.
In einer korrupten Welt voller Gier, Bosheit, Unehrlichkeit und Egoismus versuchen drei G枚tter vergeblich, einen guten Menschen zu finden. Ihr gut gemeinter Wunsch, der mitf眉hlenden Shen Teh zu helfen, scheitert und zwingt sie dazu, eine Maske zu tragen und sich in ein m盲nnliches, emotionsloses, b枚sartiges Alter Ego, Shui Ta, zu verwandeln. Die G枚tter selbst haben Umst盲nde geschaffen, die es denjenigen, die ein gutes Leben f眉hren wollen, unm枚glich machen; selbst das G枚ttliche ist nicht in der Lage, zugunsten der Schwachen einzugreifen.
Brecht verwendet ein traditionelles deus-ex-machina-Ende, stellt es aber auf den Kopf: Eine g枚ttliche Kraft von au脽en ist nicht in der Lage, die Probleme der Figuren zufriedenstellend zu l枚sen. Die Inszenierung der Deutschen Schule ging noch einen Schritt weiter und gab dem Ende des St眉cks eine moderne Wendung, indem sie jeden Gott im wahrsten Sinne des Wortes mit einer echten Maschine auftauchen lie脽. Aber diese G枚tter auf ihren m盲chtigen, l盲rmenden Motorr盲dern waren nicht in der Lage, vom Himmel herabzusteigen, um den potenziell guten Menschen zu retten und f眉r ein Happy End zu sorgen. Stattdessen fliehen sie in die rosa Wolken und 眉berlassen es dem Publikum, selbst eine L枚sung zu finden: "Der Vorhang zu, die Fragen offen". K枚nnen wir in einer im Grunde schlechten Welt einen Weg finden, dass ein guter Mensch dies auch bleibt? Brecht schl盲gt vor, dass die Menschen selbst diese Ungerechtigkeit korrigieren m眉ssen; er hofft, dass jeder Zuschauer die Gier in der heutigen Gesellschaft erkennt und handelt, um das Problem zu l枚sen.