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Internationaler Holocaust-Gedenktag

„Darüber zu sprechen, ist unmöglich, darüber zu schweigen, verboten.“

(Elie Wiesel 1928 – 2016, Holocaustüberlebender)

Am 26. Januar 2024 hatten unsere Schüler:innen der Klassenstufen 9, 10 und 11 der GISW die besondere Ehre das United States Holocaust Memorial Museum anlässlich der Veranstaltungen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag zu besuchen.

 

Wir möchten uns herzlichst bei Frau Dr. Saltzman und dem Holocaust Museum sowie bei der Botschaft der Bundesrepublik Detuschland in Washington D.C. bedanken, die es unseren Schüler:innen ermöglicht haben, an diesem Gedenktag im Museum teilzunehmen und aktiv bei der historisch-politischen NS-Erinnerungskultur mitzuwirken.

 

Das Museum öffnete eine Stunde vor den offiziellen Öffnungszeiten seine Türen für die Schüler:innen der GISW, damit freiwillige Helfer:innen des Museums jeder unserer Klassen eine Führung durch die Dauerausstellung geben konnten. Die Jugendlichen erhielten so die Möglichkeit, die chronologischen Entwicklungen und die rasche Radikalisierung des NS-Regimes sowie den damit verbundenen Anstieg des Antisemitismus und die Diskriminierung gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen zu verstehen. Die Schüler:innen stellten viele gute Fragen und sie zeigten sich dankbar für die Gelegenheit, einen so emotional tiefgreifenden Einblick in die Geschichte des Holocaust zu gewinnen.

Nach der Führung wurden die Schüler:innen eingeladen, an der geschlossenen Podiumsdiskussion teilzunehmen, bei der die GISW die einzige vertretene Schule war.Dort wurden Reden von der Direktorin des Museums, Sara J. Bloomfield, und Politikern wie dem israelischen Botschafter Mike Herzog oder die Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt der Republik Österreich, Karoline Edtstadler, gehalten. Neben dem deutschen Botschafter, Andreas Michaelis, waren auch der polnische Botschafter, Marek Magierowski sowie der französische Botschafter, Laurent Bili, aktiv beteiligt. Die Direktorin moderierte eine Diskussion unter den Podiumsteilnehmern zum aufsteigenden Antisemitismus sowie zur Erinnerungskultur in ihren jeweiligen Ländern. Es war eine sehr spannende Diskussion, welche auch einen Bezug zur aktuellen tagespolitischen Lage hatte. Jedoch waren vor allem die Worte der Holocaustüberlebenden Irene Weiss, die selbst in Auschwitz inhaftiert wurde und über ihre Erfahrungen berichtete, für die Schüler:innen sehr inspirierend und emotional.

 

„Wir als Schüler fühlen uns äußerst geehrt, weil wir offiziell von so vielen willkommen geheißen wurden, und unerwartet applaudierte uns das Publikum dafür, dass wir an dieser besonderen Veranstaltung teilgenommen haben. Für viele von uns war gerade dies ein ganz emotionaler Moment, da es doch wir sein sollten, die den Holocaustüberlebenden applaudierten.“ (Klasse 11A)

Ein weiterer unvergesslicher und emotionaler Teil des Programms war die Hall of Remembrance. Die Schüler:innen durften die Namen der Verstorbenen des Holocaust vorlesen und sie durch das Anzünden von Kerzen ehren. Darüber hinaus hatten sie die Möglichkeit, inspirierende Gespräche mit Holocaustüberlebenden zu führen. Während der persönlichen Gespräche zeigten unsere Schüler:innen eine aufrichtige, tiefgreifende Empathie und wurden dazu angeregt, intensiv über bestimmte Themen nachzudenken.

Dieser Tag war für die Jugendlichen äußerst bewegend und zugleich auf vielfältige Weise lehrreich. Zum einen steht die Erinnerung und das Gedenken im Fokus, zum anderen jedoch das Bewusstsein, dass Antisemitismus, Rassismus und jede andere Form der Diskriminierung und menschenverachtender Verhaltensweisen oder Sprache in unserer Demokratie, insbesondere aber auch in unserer Schulgemeinschaft keinen Platz findet.

 

Seit den 90er Jahren wird das Holocaust Museum regelmäßig von den Schüler:innen der GISW besucht. Es stellt einen integralen Bestandteil unserer schulischen Erziehung dar, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

 

Seit 2012 ist der Besuch des Holocaust-Museums fest im Lehrplan für die 12. Klasse verankert. Unser Schulleiter Carsten Apsel unterstützt die Idee, diese Erfahrung jetzt auch auf jüngere Klassenstufen auszuweiten. „In unserer Gesellschaft sind wir alle aufgefordert, Toleranz und Respekt zu leben und ernst zu nehmen. An der GISW setzen wir dies um und intensivieren unsere Bemühungen in dieser Hinsicht durch ein gut organisiertes und durchdachtes Präventionskonzept. Für uns gilt „NIE WIEDER IST JETZT!“ (Carsten Apsel)

 

Zusätzlich möchten wir uns bei den Eltern und Erziehungsberechtigten der Klassenstufen 9, 10 und 11 für die Kooperation bedanken, dass Sie es ihrem Kind trotz des Kurztages ermöglicht haben, am Gedenktag teilzunehmen. Dies ist eine Erfahrung die die Schüle:rinnen nicht vergessen werden.

 

- Laura Walker, Fachvorsitzende Geschichte / US History

 

„Ihr seid nicht für das verantwortlich, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“

(Max Mannheimer 1920-2016, Holocaustüberlebender)

 

 

Hier finden Sie die Videoaufzeichnung der Podiumsdiskussion:

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