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MACH MINT

– Vorlesungsreihe vom 15.9.20 zu MINT- EC –

„Mach MINT! Denn das ist wo der Spaß beginnt“ hat der ehemaliger Schüler Julian K. schon vor zwei Jahren gesungen.

In der Vorlesungsreihe am 15.9.20 stellten Herr Dr. Müller, Frau Colopy und einige Schüler*innen der Oberstufe, die bereits an MINT-EC- Veranstaltungen teilgenommen hatten, das MINT-EC Programm mit seinen vielfältigen Möglichkeiten vor und berichteten von ihren Erfahrungen um andere Schüler*innen zu inspirieren: „Mach MINT!“.

Wofür steht MINT bzw. STEM?

MINT steht für Mathematik – Informatik – Naturwissenschaften – Technik.  

STEM ist die amerikanische Entsprechung und steht für Science – Technology – Engineering – Mathematics.  

Was ist MINT-EC

MINT-EC ist ein Excellence-Netzwerk von Schulen mit über 300 Mitgliedern, wobei die GISW die erste MINT-EC Schule außerhalb Europas und damit auch auf dem Territorium der USA ist. Um sich als MINT-EC Schule zu qualifizieren, muss eine Schule ein hervorragendes mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Schulprofil haben. Das Ziel des Mint-EC Netzwerkes ist es, naturwissenschaftliche Talente durch verschiedene Angebote für Lernende, aber auch Lehrende zu fördern.

 

Warum macht unsere Schule MI(N)T?

Durch die Teilnahme am MINT-EC-Programm haben Schüler*innen der GISW diverse Vorteile, wie zum Beispiel sich für eins der begehrten wissenschaftlichen Praktika in Deutschland zu qualifizieren. Schüler*innen können verschiedene MINT-EC Camps verschiedenster Art besuchen, um mit Gleichgesinnten und Gleichaltrigen über naturwissenschaftliche Themen zu diskutieren, neue Erkenntnisse zu sammeln und gemeinsamen Interessen nachzugehen. Dadurch sind sie in der Lage internationale Kontakte zu knüpfen, die ihnen nicht nur während der Schulzeit, sondern auch in der Zukunft zugutekommen können. Durch die Teilnahme an MINT-EC Wettbewerben können Schüler*innen ebenfalls internationale Anerkennung bekommen und sogar Preise gewinnen. Letztlich bietet der Erwerb des Mint -EC- Zertifikats Vorteile bei der Bewerbung und Zulassung für das Studium an verschiedenen Universitäten, so kann zum Beispiel der Notendurchschnitt bis zu 0,5 verbessert werden. Mit dem MINT-EC Zertifikat können sich Schüler*innen auf spezielle MINT-EC Stipendien bewerben. Mint-EC Camps, aber auch Wettbewerbe oder Berufsmessen geben Einblick in spätere Karrieremöglichkeiten in den MINT-Fachbereichen. MINT-EC hat jedoch nicht nur Vorteile für Schüler*innen, auch für Lehrkräfte gibt es ein breitgefächertes Angebot und Fortbildungsmöglichkeiten.

Programme an unserer Schule

Das alles klingt erstmal ganz toll – aber wie kannst DU mitmachen? Das Gute am MINT-Programm unserer Schule ist, dass es für jede Altersgruppe Möglichkeiten zur Beteiligung gibt. Man muss sich auch keine Sorgen machen, wenn man nicht in der 6. Klasse am äԲܰ-Wettbewerb teilgenommen hat oder Latein anstelle von NWP und Informatik in der 8. Klasse gewählt hat. Man kann immer noch ein Mint-EC-Zertifikat bekommen. Keiner wird ausgeschlossen! Das naturwissenschaftlich-mathematische Programm der GISW repräsentiert ALLE MINT-Felder. Hier sind einige Beispiele aus dem letzten Schuljahr:

Mathe -  

Mathe-Olympiade; Pangea-Wettbewerb; Pi-Day, äԲܰ-Wettbewerb

Informatik -  

Präsentationen in der Vorlesungsreihe: „Künstliche Intelligenz“; „The Business of High Tech“; Informatik-Biber-Wettbewerb; Robotix AG

Naturwissenschaften-  

SchüEX; Naturforscher AG; Science Kurs(#FuFforfuture); Kids Boost Immunity; Neuroscience AG

Technik

USA Science & Engineering Festival; Wetterballon Projekt; NWP; SchüEX

 

MINT-EC-Zertifikat

Das MINT-EC-Zertifikat wird mit dem Abiturzeugnis verliehen und ist eine Auszeichnung für alle schulischen und außerschulischen MINT-Leistungen ab Klasse 5. Um das MINT-EC-Zertifikat zu bekommen, muss man drei Anforderungsbereiche erfüllen:

Der erste Anforderungsbereich bezieht sich auf die fachliche Kompetenz in den MINT- Fächern in der 11. und 12. Klasse. Um diese Anforderung zu erfüllen, müssen drei naturwissenschaftliche Fächer im Abitur belegt werden, wovon eins Mathematik sein muss.

Der zweite Anforderungsbereich ist das Erstellen einer fachwissenschaftlichen Arbeit in einem MINT-Fach. Schüler*innen beschäftigen sich dazu intensiv mit einem selbstgewählten Thema weit über das normale Schulwissen hinaus und fertigen eine 10- bis 15-seitige wissenschaftliche Arbeit an.

Im dritten Anforderungsbereich werden alle MINT-Aktivitäten der gesamten Schullaufbahn von naturwissenschaftlichem Unterricht, über AGs, bis zur Teilnahme an Wettbewerben, gesammelt. Je nach erreichter Punktzahl können verschiedene Zertifikatstufen erreicht werden: „mit Erfolg“, „mit besonderem Erfolg“ und „mit Auszeichnung“.

 

Interviews mit Mint-Schülern

Wir haben zeitnah zur Vorlesungsreihe Interviews mit Hannah D. zu ihren Erfahrungen bei MINT-400 und mit Manolo B. zur Erstellung der Facharbeit und den Vorteilen des MINT-Zertifikats durchgeführt.  

Interview mit Hannah D. zu MINT-400

Was hast du bei MINT-400 gemacht? Was für Aktivitäten gab es? Was war der Anreiz?

„Ich habe bei MINT-400 beobachtet, wie in einem Labor gearbeitet wird. Es gab außerdem diverse Vorträge, bei denen ich viel im Bereich Biologie gelernt habe. Schließlich gab es auch die Möglichkeit, sich über verschiedene deutsche Universitäten mit Schwerpunkten im MINT-Bereich zu informieren. Ich wollte auf die Fahrt gehen, da ich mich besonders für das Fach Biologie interessiere.“  

Denkst du es war den Geld- und Zeitaufwand wert?

„Ja, definitiv. Ich habe nicht nur die Möglichkeit gehabt, Berlin kennenzulernen, sondern ich hatte auch die Chance zu sehen, wie in einem wissenschaftlichen Labor gearbeitet wird.“  

War es das erste Mal, für dich nach Deutschland zu fliegen? Wenn ja, gab es Schwierigkeiten (und welche)?

„Es war das erste Mal für mich, alleine von Washington D.C nach Deutschland zu fliegen. Für mich gab es keine Probleme.“  

War der versäumte Unterricht ein Problem?

„Es war ein bisschen stressig, da es die Woche vor den ZKAs war. Aber ich musste sonst nicht sehr viel nachholen.“  

Hast du immer noch Kontakt mit den Schülern vom MINT-400?

„Leider nicht. Mein Programm war so aufgebaut, dass ich alleine mit einer Wissenschaftlerin gearbeitet habe.“  

Hattest du durch das Camp Vorteile in naturwissenschaftlichen Fächern?

„Ja. Ich habe z.B. bei den Vorträgen vieles gelernt, was mir im Biologie Unterricht in der 11. Klasse geholfen hat.“  

 

Interview mit Manolo B. zur Facharbeit

Wie bist du auf dein Thema gekommen? Wie hast du daraus eine Facharbeit gemacht?

„Ich habe zuerst alle möglichen Sachen aufgeschrieben, die mir zum Fach Physik eingefallen sind und die ich interessant fand. Danach habe ich herausgefiltert, was sich am besten für eine wissenschaftliche Arbeit eignen könnte. Zuletzt war es auch wichtig, eine präzise Fragestellung zu formulieren, mit der ich gezielt arbeiten konnte.“  

Wie lief der Prozess, d.h. das Planen und Erstellen der Arbeit an der Schule? Inwiefern wurdest du von deinem Betreuer/ deiner Betreuerin unterstützt?

„Vor Beginn der Arbeit half mir mein Fachlehrer, ein Thema zu finden und die Fragestellung zu formulieren. Dazu hatte ich mehrere Gespräche in der Schule. Bei der Erstellung der Arbeit ist man dann weitestgehend auf sich selbst gestellt.* Ich habe die gesamte Arbeit in den Ferien und während der  Distance-Learning Periode erstellt, so war es möglich, sehr flexibel zu arbeiten. Zunächst habe ich viele Stunden damit verbracht, über mein Thema zu recherchieren, qualitative Quellen zu finden und Notizen zu machen. Zeitgleich habe ich begonnen, verschiedene mehrtägige Experimente vorzubereiten und durchzuführen. Nach der Recherche habe ich ein grobes Konzept erstellt und dann den Text geschrieben. Zuletzt war es auch wichtig, die gesamte Arbeit zu überarbeiten und sinnvolle Materialien, wie z.B. Abbildungen, einzufügen.“

* Inzwischen gibt es einen hilfreichen Leitfaden, den das Lehrer MINT-Team der GISW für Schüler*innen erstellt hat. [Anm. d. Verf.]  

Hat dir das Erstellen der Arbeit etwas für deine Abiturprüfungen (schriftlich, mündlich oder P5) geholfen?

„Ich habe meine P5-Prüfung, genau wie die Facharbeit, in Physik gemacht, wobei es zwischen den Themen der beiden Arbeiten Überschneidungen gab. Durch das Schreiben der Facharbeit habe ich mir ein umfangreiches Wissen zu meinem Thema angeeignet, sodass es mir leichter fiel, mich auf meine P5 vorzubereiten.“  

Hat dir das Thema geholfen, dich für eine Berufsrichtung bzw. einen Studiengang zu entscheiden?

„Ich hatte bereits vor dem Anfertigen der Arbeit vor, etwas Naturwissenschaftliches zu studieren. Die Facharbeit hat daran nichts geändert.“

Interview mit Manolo B. zu dem Mint-Zertifikat

Wieviel Arbeit hast du investiert, um das Mint Zertifikat zu bekommen?

„Ich habe über mehrere Jahre hinweg immer wieder an naturwissenschaftlichen Wettbewerben teilgenommen und oft auch gut abgeschnitten. Außerdem habe ich mich an anderen MINT-Aktivitäten beteiligt. Ich habe, nur nur durch die Aktivitäten, die ich sowieso freiwillig gemacht habe, ausreichend MINT-Punkte gesammelt, ohne viel zusätzliche Zeit zu investieren. Das Einzige, in das ich viel zusätzliche Arbeit investieren musste, war also die Facharbeit.”  

Haben deine Aktivitäten in diversen MINT-Bereichen deine Berufs-/ Studiengangwahl beeinflusst?

“Es gibt zwar keine konkrete Aktivität, die meine Studiengangwahl beeinflusst hat, aber ich denke, dass die vielen MINT-Aktivitäten geholfen haben, mich insgesamt mit den Naturwissenschaften vertrauter zu  machen, und somit auch indirekt Einfluss auf die Wahl meiner Studienrichtung hattten.”

Hat dir das MINT Zertifikat beim Bewerbungsprozess an Universitäten geholfen? Haben das MINT-Zertifikat und deine Aktivitäten im Bereich MINT deine Zulassung zu einem Studiengang beeinflusst? 

„Ich habe mich dieses Jahr bei noch keiner Universität beworben. Ich weiß aber, dass es insgesamt honoriert wird, wenn man zusätzliche Aktivitäten bzw. Auszeichnungen vorweisen kann. Besonders das MINT-Zertifikat kann deshalb sehr vorteilhaft bei der Bewerbung auf naturwissenschaftliche Studiengänge sein, da es nachweist, dass man sich über mehrere Jahre, intensiv mit dem MINT-Bereich beschäftigt hat.”

von Ann-July E. (12a) und Victoria v.C. (12b)

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