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MINT: Eine Raubvogel-Stunde

Ende März hatten einige Schülerinnen und Schüler der Klassen 3-8 interessanten Besuch:

Naturforscher Billy Heinbuch, ein lizenzierter Greifvogelexperte, Wildtier-Rehabilitator und Leiter des Naturprogramms der Pfadfinderinnen von Central Maryland in Ellicott City, hielt eine faszinierende Unterrichtsstunde im Freien.

Herr Heinbuch begann mit der Frage, ob jemand der Anwesenden schon einmal einen Dinosaurier gesehen habe, und wies dann darauf hin, dass Vögel Nachfahren dieser ausgestorbenen Reptilien sind, deren Skelette man im Naturkundemuseum bewundern kann. Das Wort "Raptor", so erklärte er, beschreibt ein Lebewesen, das schnell nach Beute greifen kann und eine wichtige Rolle zum Beispiel bei der Bekämpfung von Nagetieren spielt. Die Kinder bekamen einen getrockneten Falkenfuß in die Hand, während Billy die bemerkenswerte Mechanik der Hauptwaffe des Raubvogels beschrieb: Füße mit Krallen, die es dem Vogel ermöglichen, mit großer Kraft zuzuschlagen und seine Beute zu ergreifen.

Oohs und Wows begrüßten jede neue Enthüllung.

Dann wurde es noch spannender, als der Vogelexperte einen Kasten öffnete und Nera vorstellte: Einen Breitflügelbussard, der etwa so groß wie eine Krähe ist, aber eine beeindruckende Flügelspannweite von 800 cm hat. Federfärbung und Körperbau, so erklärte er, sei eine perfekte Tarnung und ein großer Vorteil für einen schnellen Jäger.

Ein Greifvogel wie Nera, so informierte der Naturforscher, brütet in den nördlichen Bergwäldern Amerikas, wo er mit hoher Geschwindigkeit Beutetiere erjagen kann. Im Herbst sieht man ihn häufig in größeren Höhen, wenn er sich Tausenden von anderen Breitflügelbussarden anschließt, die auf ihrem langen Flug nach Süden in Richtung Brasilien und Uruguay über die Bergkämme fliegen. Dort überwintern die Vögel, bevor sie den langen Rückflug zu ihren Brutgebieten in den nördlichen Bundesstaaten der USA und Kanada antreten.

Als nächstes machten die Schülerinnen und Schüler Bekanntschaft mit einer „Great Horned Owl“ namens Squint, die sofort mit leisen, rhythmischen Rufen auf sich aufmerksam machte.  "Horned", so erfuhren die Kinder, bezieht sich in diesem Fall lediglich auf die gefiederten Ohrbüschel des großen Raubvogels. So freundlich die vom Menschen aufgezogene Squint auch erscheinen mag, kommentierte der Naturforscher, Waldohreulen sind die aggressivsten und am weitesten verbreiteten Nachtjäger Nordamerikas. Zu ihrer Beute gehören Nagetiere, Kaninchen und Hasen, Enten und andere mittelgroße bis große Vögel - darunter Fischadler und andere Eulen -, die Jungen vieler Säugetiere, a.B. Waschbären, und gelegentlich auch ausgewachsene Stinktiere.

Die Schülerinnen und Schüler lernten, dass die beiden Augen dieser Eule allein den größten Teil des Schädels ausfüllen und so ein scharfes Sehen ermöglichen, um Beute nachts und in großer Entfernung zu erkennen. Da ein Auge etwas höher im Kopf sitzt als das andere, kann der Vogel das Beuteziel visuell genau orten, bevor er zuschlägt.

Der dritte und letzte Raubvogel der Präsentation war eine Schleiereule namens Storm, ein weiterer nächtlicher Jäger, dessen dramatisches ovales Gesicht, wie die Kinder erfuhren, einen schüsselförmigen Empfänger für Geräusche bildet und dessen Gehör so empfindlich ist, dass diese Eule Mäuse in völliger Dunkelheit aufspüren und erbeuten kann. Storm zeigte sofort nachdem er aus seinem Kasten kam ein reges Interesse an seiner Umgebung, drehte und neigte seinen Kopf. Die Kinder jubelten, als er ein Gewöll ausspuckte, die dichte Masse aus Fell und Knochen, die zurückbleibt, nachdem die Beute ganz verschluckt worden war und die Verdauung des Greifvogels die Nährstoffe entfernt hat. Hatten doch die meisten Zuschauer gerade im Unterricht ein Eulengewöll seziert und die Knochen analysiert.

Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler über die spannenden Fakten und den Humor von Herrn Heinbuch drückte sich anschließend in schriftlichen Mitteilungen an ihn aus, in denen die Kinder um eine Wiederholung der Veranstaltung mit weiteren Tierarten baten, darunter "gerettete Schlangen, Schildkröten und Käfer". Von den drei Vögeln war die Schleiereule der Favorit, sie wurde wegen ihres Gehörs, ihres dramatischen Aussehens und ihres "freundlichen" Benehmens gelobt.

Die Raubvogelstunde war Teil des außerunterrichtlichen MINT-Programms, welches unter anderem zum Ziel hat, einheimische Vogelarten wieder an der Schule ansässig zu machen. Wenn Sie die Naturforscher AGs zum Beispiel durch gebrauchte oder neue Ferngläser unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an scolopy@giswashington.org .

Vielen Dank!

Steffi Colopy

(MINT-Koordinatorin)

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