Sch眉ler schreiben einen 鈥瀐itzigen鈥� Brief an President Putin
Vor mehreren Wochen las ich den Brief eines siebenj盲hrigen M盲dchens an President Putin in der deutschen Zeitung Die Rheinpfalz, in dem sie ihn bat mit dem Krieg gegen die Ukraine aufzuh枚ren. Mir kam dann in Erinnerung, dass der ehemalige US Pr盲sident Abraham Lincoln die Angewohnheit hatte, einen 鈥瀐itzigen鈥� Brief zu schreiben, wenn er sich 眉ber etwas 盲rgerte. Er schrieb den Brief, verstaute ihn in seinem Schreibtisch und schickte den Brief nie ab. Somit hatte Pr盲sident Lincoln die M枚glichkeit, seinem Verdruss oder 脛rger freien Lauf zu lassen.
Beide Paradigmen veranlassten mich, eine Schreibaufgabe in meinem Englischunterricht durchzuf眉hren. Zuerst besprachen wir die Fakten des Ukraine Konfliktes. Ich war erstaunt, wie gut informiert die meisten Sch眉ler*innen waren und wie sehr sie diese globale, humanit盲re Krise besch盲ftigte.
Zu Beginn erkl盲rte ich der Klasse, dass ein Brief respektvoll verfasst werden sollte, auch wenn man dem Adressaten gegen眉ber sehr ver盲rgert oder missmutig eingestellt ist.
Nach der Besprechung waren die Sch眉ler*innen sehr erpicht darauf, ihre Gedanken in Form eines Briefes zu Papier zu bringen.
Die Gef眉hle, die am h盲ufigsten auftauchten, waren:
- H枚r auf, unschuldige Menschen umzubringen
- H枚r mit dem Krieg auf
- Du isolierst dich und dein Land gegen den Rest der Welt
- Dies wird kein gutes Ende nehmen
- Du bist unverantwortlich
- Du schadest deinem Volk und deiner Wirtschaft
- Wie w眉rdest du dich f眉hlen, wenn man dies mit dir und deinem Land machen w眉rde
Wir nahmen die Briefe und klebten sie auf Posterpapier. Danach befestigten wir die Poster an der Wand im Klassenzimmer. Die Sch眉ler waren sich einig, dass die Schreibaufgabe sie zum Denken angeregt hatte und sie waren dankbar, dass sie ihre Gedanken und Gef眉hle 鈥瀡er枚ffentlichen鈥� konnten.
Gabriele Monnett
Englischlehrerin an der Grundschule